Die Vergessenen

Vermutungen über vier Frauen aus den Anfängen des Christentums

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Ehe die patriarchalischen Strukturen der antiken Umwelt auch die junge Kirche verkrusteten, spielten Frauen in ihr eine bedeutsame Rolle: Sie gründen und leiten Gemeinden, reisen als Missionarinnen durch die römischen Provinzen, begegnen Paulus auf Augenhöhe.

Ob freigelassene Sklavin oder erfolgreiche Unternehmerin, ob jüdischer oder heidnischer Herkunft – sie prägten das Bild der neuen Religion, bevor man die Erinnerung an sie zu tilgen versuchte. Näheres über sie ist deshalb den spärlichen Nachrichten in den neutestamentlichen Texten selten zu entlocken.

Nun kehren sie aus der Vergessenheit zurück und ihre spannenden Lebensgeschichten werden in unserer Fantasie wieder lebendig. Denn der Autor hat sich die Freiheit genommen, vier dieser Frauen eine Legende (im doppelten Sinne dieses Wortes) zu geben: Also eine Vita, eine Biografie. Aber eben auch in jenem anderen Sinne eine Geschichte, die weitgehend der eigenen Fantasie entsprungen ist. Doch solcher Art Legenden sind schließlich dazu da, das anschaulich werden zu lassen, was nüchtern berichtete Tatsachen allein nicht übermitteln können.