Die verlorenen Jahre

Roman

von

„Am ersten Sonntag im Mai auf der Piazza Michelangelo in Florenz“, rief Bert Köster noch Carmen Winter zu, als er in letzter Minute vor dem Bahnhof Friedrichstraße den Blicken eines Spitzels des Staatssicherheitsdienstes in Ostberlin entwischte. Der Zusammenbruch des Honecker-Regimes macht das Versprechen wahr. Das lang erhoffte Wiedersehen in Florenz weckt bei beiden Emotionen, die sie voll auskosten. Getrübt werden ihre unbeschwerten Stunden jedoch durch das plötzliche Auftauchen eines Mannes, der jenem Franz Bender aufs Haar gleicht, dem Köster stets die Hauptschuld dafür anlastete, dass er lange Zeit für die Einreise in die DDR kein Visum erhielt. Eines Tages, so hatte sich Köster geschworen, würde er den Stasi-Mann Bender zur Rechenschaft ziehen.