Die Walsche

Roman

von

Ein großer Roman der Nachkriegszeit – und ein behutsamer Text über das Leben zwischen zwei Welten
Zurück in die Heimat – heim in die Fremde: Schon vor Jahren hat Olga ihrem Heimatdorf in den Südtiroler Bergen den Rücken gekehrt. Heute lebt sie mit ihrem Freund, einem Italiener, in der Stadt. Als ihr Vater, ein tyrannischer Schulmeister, verstirbt, kehrt sie zurück in ihren beengten Geburtsort – dorthin, wo man gerade traditionelle Hausfassaden wieder aufbaut, um den Touristen eine heile Welt vorzugaukeln. Hier schlagen ihr, der „Walschen“, die mit einem italienischen Mann – und dazu noch unverheiratet! – in der Stadt lebt, das Misstrauen und die Kälte der Dorfbewohner entgegen. Ebenso wie unter den italienischen Freunden in der Stadt ist sie eine Fremde, die sich keiner der beiden Welten zugehörig fühlt.

Zwischen zwei Welten – ein Schlüsselroman zur Südtirol-Problematik
Als erste literarische Auseinandersetzung mit der Südtirol-Frage war „Die Walsche“ zunächst heiß umstritten. Später wurde „Die Walsche“ auch in Italien ein Bestseller, außerdem verfilmt, mehrfach ausgezeichnet und als Bühnenstück aufgeführt. Ohne Zweifel ist der Roman, mit dem sich der Autor in die deutsche und in die italienische Literaturgeschichte schrieb, Joseph Zoderers wichtigstes Buch. In einer kristallklaren Sprache zeigt er, wie schmerzhaft Ablehnung und Diskriminierung sein können, und wie schwer es ist, sich zwischen zwei Welten zurechtzufinden. Nicht zuletzt deshalb ist das behutsam-schöne Werk heute aktueller denn je.

Eine Werkausgabe für einen der führenden Erzähler der Gegenwart
„Die Walsche“ ist der dritte Band einer Edition, in der die Werke von Joseph Zoderer, einem der führenden Erzähler der Gegenwartsliteratur, in Einzelbänden neu aufgelegt werden. In Zusammenarbeit mit dem Brenner-Archiv Innsbruck wird dieser Band durch ein Nachwort von Sigurd Paul Scheichl sowie Materialien zur Entstehung des Textes aus dem Vorlass des Autors ergänzt.