In den Wandlungen der Esther Flor verdichtet die Düsseldorfer Künstlerin und Autorin Karin Flörsheim Erfahrungen ihres Lebens zu einer fiktiven Künstlerbiografie. Kurz vor dem Beginn des Faschismus und des Zweiten Weltkriegs geboren, wächst sie als Zwillingskind im Osten Deutschlands auf. Der Vater hält sie ohne weitere Erklärungen vom politischen Geschehen des Faschismus fern.
Vor der drohenden Enteignung flüchtet die Familie nach Düsseldorf, der Stadt, die fortan ihr Lebensmittelpunkt bleibt. Durch die Heirat mit einem Mann mit Wurzeln im Judentum und ihre Konvertierung zum jüdischen Glauben entzweit sie sich mit den Eltern. Ihrem inneren Drang folgend, beginnt sie, sich intensiv mit der Malerei auseinanderzusetzen, lernt bei den damals wichtigsten Künstlern in Düsseldorf. Die Ehe mit Arieh, aus der zwei Kinder hervorgehen, scheitert, die Beziehung zu einem neuen Mann, der auch als Künstler arbeitet, beginnt. Ihre Eindrücke und Erlebnisse von zahlreichen Reisen, unter anderem nach Afrika, setzt sie in künstlerische Prozesse um, mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland macht sie sich in der Kunstszene einen Namen, setzt Emotionen und Auseinandersetzungen zudem in Lyrik um. Im fortgeschrittenen Alter wird sie gebrechlich und verliert immer mehr ihre Sehkraft, so wie ihre Zwillingsschwester. Eine neue Auseinandersetzung beginnt.
Ein wichtiges und ungewöhnliches Dokument des Lebens einer Frau und Künstlerin über mehr als ein halbes Jahrhundert.
- Veröffentlicht am Sonntag 30. Mai 2010 von Geest-Verlag
- ISBN: 9783866852396
- 468 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien