Die Welt der Alten als Wille und Vorstellung

Alle wollen lange Leben, aber nicht alt werden.

von

Die Alten werden älter, als ihnen lieb ist, die Jungen sehen mit Missvergnügen zu, denn sie sind und bleiben Eltern und Großeltern, die man üblicherweise zu ehren hat. Unbeliebte finanzielle Konsequenzen, sind überdies absehbar.
Das Leben in der Sippe und damit die Betreuung der Alten innerhalb einer Großfamilie hat längst ausgedient, denn der moderne Wohnraum wie auch der gängige Lebensstil der aktiven Gesellschaft, ist weder geeignet noch imstande, diese althergebrachte und im Grunde naturgegebene Lebensform weiterzuführen
Öffentliche Einrichtungen sollten stattdessen an deren Stelle treten und die damit verbundenen Aktivitäten übernehmen, was zur Folge hat, dass die Alten mehr oder weniger gezwungen sind, diesen unnatürlichen und oft entbehrungsreichen Weg zu beschreiten, was ihnen nicht selten den Lebensabend vergällt.
Die herkömmlichen Strukturen, mithin konventionelle Alterseinrichtungen, sind jedoch mit der «›Überalterung»‹ der aktuellen Gesellschaft überfordert, zumal deren Betreuungs-Paradigmen vielerorts unzeitgemäß und die Kosten ausufernd sind.

Doch es gibt Alternativen, Möglichkeiten nämlich, welche es gewissen Senioren
erlauben, durch Eigeninitiative ihren Lebensabend nach eigener Vorstellung zu gestalten. Vor einigen Jahrzehnten hat sich eine Gruppe von Pionieren aufgemacht und den Versuch gewagt, sich selbstständig durchzuschlagen bis zum Tod, ohne die Jungen mit ihren Anliegen zu behelligen.
Es entstand eine Art Alters-WG, welche inzwischen mehrfach variiert, zur gebräuchlichen Alterseinrichtung avanciert ist und mancherorts den wirtschaftlich uninteressanten und ausgemusterten Menschen die Möglichkeit verschafft, unabhängig und wunschgemäß ihre letzten Tage auf dieser Welt nach eigenem Ermessen zu gestalten. Ihre Entstehungsgeschichte lässt aufhorchen und der profunde Einblick in eine der ersten WG dieser Art fördert Erstaunliches zutage.