Wir alle kennen die lustig-traurig-anrührenden Geschichten über Don Quixotte und seinen treuen Diener Sancho Pansa, die übrigens nur einen sehr geringen Teil es zweibändigen Gesamtwerkes über den „Ritter traurigen Gestalt“ ausmachen und dramaturgisch die spannenderen sind, während der Rest des Werkes philosophisch sehr interessant ist. Miguel de Cervantes, der Autor, hatte Zeit seines Lebens mit Plagiaten und Fansites zu kämpfen – warum sollte das damals anders sein als heute? Menschen sind Menschen…
Das vorliegende Theaterstück stellt die Frage, was wäre, wenn nicht Don Quixotte der Phantast und die treibende Kraft für skurrile Abenteuer, sondern es sein Diener Sancho Pansa gewesen wäre. Ein Schlag auf den Kopf während eines Überfalls auf die ärmliche Kate des Hidalgos (verarmter spanischer Landedelmann) verändert Sancho Pansas Wesen. Plötzlich sieht er überall Abenteuer, Riesen statt Windmühlen, Soldaten statt Schafe, zu Unrecht Verurteilte statt Verbrecher, Magie, Hofdamen, einen Drachen. Einen Drachen? Den sieht Sancho Pansa tatsächlich nicht, dafür aber Don Quixotte, der sich im Laufe der Reise nach und nach überzeugen lässt, mehr als immer nur das Offensichtliche zu sehen. Und es kommt wie es kommt: in einem ultimativen finalen Kampf gegen den Zauberer Malambruno, von Dorfbewohnern inszeniert, findet Don Quixotte sein Glück wieder am Anfang seiner Reise. Das Leben ist ein Kreislauf.
Das Stück ist in weiten Teilen in jambischen Versen verfasst, teilweise gereimt und gespickt mit zahlreichen Zitaten aus Cervantes Original-Werk. Ein*e Bänkelsänger*n führt von Akt zu Akt.