Ausgehend von der auf der documenta 12 in Kassel gezeigten Bildserie von Dierk Schmidt dokumentiert dieser Band ein Projekt, das auf jahrelangen Recherchen basiert und es nicht bei der dokumentarischen „Verbildlichung“ der Thematik bewenden lässt: Auf der Berliner Afrika-Konferenz von 1884/85 trafen sich die europäischen Mächte und die USA, um in Form eines damals „international“ genannten Rechtsakts die Aufteilung eines ganzen Kontinents vorzubereiten.
Schmidt stellt die dringliche Frage: Kann man auf die Brutalität, mit der koloniale Grenzziehungen bestehenden Gesellschaften aufgezwungen wurden, mit einer Darstellung reagieren, durch die solche juristische Abstraktionen als historisches Produkt der politischen wie auch ästhetischen Moderne in Europa begreifbar wird?
Die Teilung der Erde ist ein ebenso bildlich wie textlich argumentierendes Buch, dessen Dokumentation ein von Seminaren und interdisziplinären Tagungen begleitetes Recherche-Projekt enthält sowie eine Quellensammlung und weitere Originalbeiträge. Unter dem Gesichtspunkt heutiger Handlungsmöglichkeiten greift es ästhetisch-politische, kunsthistorische und aktuelle rechtliche Facetten (wie die der Reparation) der anwachsenden internationalen, postkolonialen Diskussion auf.
- Veröffentlicht am Montag 16. August 2010 von König, Walther
- ISBN: 9783865608024
- 312 Seiten
- Genre: Hardcover, Kunst, Softcover