Der Landauer Strafverteidiger Bernd Lütz-Binder legt ein neues Werk vor, in dem aber dieses Mal keine Geschichten aus dem Justizalltag erzählt werden wie in seinen zu pfälzischen Bestsellern gewordenen Büchern „Ich bitte um Milde“ und „Ich hoffe auf Nachsicht“. Der wortgewaltige und sehr belesene Anwalt stellt sich als „Philosoph“ vor und ist dazu in die Rolle des Diogenes von Sinope geschlüpft. Seine Betrachtungen zu Themen des Alltags werden ergänzt durch Einwürfe und Anmerkungen eines Großen der Pfälzer Mundartliteratur: Paul Münch.
Bis dato war öffentlich nicht bekannt gewesen, wer der anonym gebliebene Autor geistreicher Kolumnen in der Südpfalz-Ausgabe der RHEINPFALZ unter dem Titel „Diogenes macht sein Fass auf“ ist. Es wurde viel gerätselt, aber mancher Leser kam der Antwort nach dem unbekannten Schreiber schon nahe. Denn Inhalt und Diktion deuteten bei Kennern der Person Lütz-Binder auf eben diesen hin. Richtig, „Lü-Bi“ ist Diogenes.
In den mehr als zwei Dutzend Geschichten in diesem Buch, wieder grandios illustriert und dabei stets auf den Punkt gebracht durch den in Kandel ansässigen Künstler Armin Hott, beweist Bernd Lütz-Binder, dass er ein exzellenter Kenner der Philosophiegeschichte ist, aber auch die Menschen seiner Heimat – ihren Witz und Humor, ebenso ihre Schlagfertigkeit – bestens kennt. Das Lesen des Buches wird zum Vergnügen, vor allem schon deshalb, weil der Autor sich in einer Sprache ausdrückt, die jeder versteht, selbst wenn nicht alle geschichtlichen Details aus Schulzeiten im Kopf noch abgespeichert sind.
- Veröffentlicht am Freitag 16. November 2012 von HMV höma Verlag
- ISBN: 9783937329734
- 100 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur