Dionysos

Roman

von

Santorin, 4. Oktober 1987. Dino Bodoni, der 31-jährige Protagonist, Maler und Ex-RAF-Sympathisant, kehrt nach einer durchzechten Nacht in sein kleines Höhlenhaus zurück.
Seit sein Freund verschwunden ist, fühlt er sich bedroht auf der Insel, die am Tag seiner Geburt, am 9. Juli 1956, von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde.
Er sucht Erholung auf dem windigen Balkon mit unermesslichem Blick auf die Caldera. Seine Flucht ist vorbereitet, doch dazu kommt es nicht: Im Morgengrauen lässt eine Explosion die Luft erzittern. Dino sinkt auf einen Trümmerstein, Überrest des Erdbebens von 1956.
Zurückgelassen im Zwiespalt aus Du und Ich, lauscht er der Stimme aus der Tiefe des Kraters. Sein Universum dehnt sich aus, und alle sind sie ganz nahe: Nietzsche, der über alles geliebte Dichter; Nonnos, der bewunderte Dichter-Freund; Luzy, seine Freundin, die ihn verlassen hat; sen Vater, den er ein Leben lang suchte; seine Mutter, die bei seiner Geburt gestorben ist; sein Jugendfreund Veit, den er Apollo nannte.
Auf dem Stein des Vergessens wird seine Geschichte auf eine weitere Ebene transponiert: auf die Geschichte Santorins, des sagenumwobenen Atlantis.