Die Yogalehre, wie sie in den Vedas und Upanischaden Indiens, vor allem aber in der Bhagavad Gita, dem erhabenen Zwiegespräch zwischen dem Herrn des Himmels und dem Sohn der Erde, dargestellt wird, bietet die höchste und tiefste Weisheit, die jemals auf Erden gelehrt worden ist. Diese Lehre hat jetzt auch im Westen Verbreitung gefunden.
Radscha Yoga und Hatha Yoga sind die beiden bekanntesten Yogasysteme. Den Radscha Yoga nennt man den „königlichen“ Yoga, weil dieses System das vornehmste und höchste ist. Hatha Yoga ist sein direkter Gegenpol, also die niedrigste Art des Yoga; sie birgt große Gefahren in sich, auf die Dr. Franz Hartmann im 2. Teil seiner Abhandlung besonders hinweist. Er schreibt: „Die Ausübung geistiger Kräfte zu selbstlosen Zwecken ist „weiße“ Magie. Werden aber die einmal erwachten göttlichen Kräfte zu niederen, selbstsüchtigen oder materiellen Zwecken gebraucht, wird dies „schwarze“ Magie genannt. Ihr zu verfallen und sie anzuwenden ist das größte Unglück für einen Menschen, weil er sich dadurch von seiner göttlichen Seele trennt und seine Unsterblichkeit verliert. Die weiße Magie ist das Resultat einer Erhebung der Seele zum ewig Guten und Wahren und die natürliche Folge seiner Vereinigung (Yoga) mit Gott (Radscha = der Herr). Schwarze Magie dagegen ist eine Herabwürdigung göttlicher Kräfte zum Dienste des persönlichen, vergänglichen Selbstes. Einer der Wege zu dieser Erniedrigung und Entartung ist die Ausübung von Hatha Yoga, der sogenannten Wissenschaft des Atems. Da das Abendland fast nichts von den Gefahren des Hatha Yoga weiß und die Möglichkeit des Mißbrauchs übersinnlicher Kräfte besteht, ist Dr. Franz Hartmanns Bemühen verdienstlich, die Menschen über die verschiedenen Yoga-Systeme zu unterrichten.
- Veröffentlicht am Samstag 16. Dezember 1978 von Köcher, Wiltraud
- ISBN: 9783924411350
- 22 Seiten
- Genre: Philosophie, RELIGION, Sachbücher, Weitere Weltreligionen