Der Schwerpunkt des dramatischen Schaffens des Wieners Ernst Scharmitzer (1895–1978), der im Ersten und Zweiten Weltkrieg an der Front war und sich 1915 in der russischen Kriegsgefangenschaft in Sibirien mit Heimito von Doderer anfreundete, liegt in der Zwischenkriegszeit. Auch die beiden hier vorgestellten Dramen sind in diesem Zeitraum entstanden. Über „Das Urteil“ (Schauspiel in drei Bildern, 1932) schreibt Scharmitzer: „Es handelt sich in meinem Stück, das in russischer Kriegsgefangenschaft spielt, um das Problem: Pflicht des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft. Das Wissen um diese Pflicht und das Mitleid mit dem Nächsten geraten in Konflikt, in tragischen Konflikt.“ Eine frei erfundene Gerichtssitzung ist das Thema von „Man spielt Gericht“; der angenommene Fall enthüllt sich aber als realer, zuletzt hält man Gericht über eine ganze Gesellschaft, in der das Geld und der Eigennutz die dominierenden Faktoren sind. Der Jurist Ernst Scharmitzer, beruflich in der Niederösterreichischen Landesregierung tätig, hat neben seinen dramatischen Arbeiten auch epische Werke verfasst, so mehrere Novellen und zwei Romane.
- Veröffentlicht am Samstag 1. Januar 1983 von Wagner Innsbruck
- ISBN: 9783703001161
- 156 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik