Drei Zeilen

Haiku von Susanne Stephan, Fotografie von Franz-Josef Kretz

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Drei Zeilen

Siebzehn Silben sind:

das Meer im Wassertropfen,
Gedichtkonzentrat.

Drei Zeilen, höchstens siebzehn Silben: Das Haiku, das seinen Ursprung in Japan hat, erfreut sich seit Jahrzehnten international einer großen Beliebtheit; auch in Deutschland experimentieren immer mehr Lyriker mit dieser überraschend vielseitigen Form. Die traditionelle Bedingung eines „Jahreszeitenworts“ ist längst von einer Öffnung zu allen Phänomenen der modernen Welt verdrängt. Die Lyrikerin Susanne Stephan, ausgezeichnet mit dem Thaddäus-Troll-Preis und dem Kleinen Hertha Koenig-Preis, kombiniert dreißig meist unveröffentlichte Haiku mit Fotografien von Franz-Josef Kretz. Konzentrierte Beobachtungen treffen auf faszinierende Detailaufnahmen und erzählen, wie Rainer Malkowski vom gelungenen Gedicht schreibt, „in schwindelerregender Kürze eine unendliche Geschichte“.