du der wie wasser

Ein Selbstbildnis in Worten

von

Margret Bilger (1904–1971) ist eine für ihre Druckgrafik wie für ihre Glasfenster allgemein geachtete Künstlerin. Unbekannt blieb bisher, dass Bilger ein umfangreiches lyrisches Werk hinterlassen hat. Es entstand im Laufe von fünf Jahrzehnten und ergänzt das bildnerische Werk geradezu komplementär. Adressaten der Gedichte sind etwa der Zisterziensermönch Pater Joseph, der Bauhaus-Maler Hans Joachim Breustedt, mit dem Bilger eine problematische Ehe führte, oder der um 37 Jahre jüngere Dichter Franz Xaver Hofer, ihre letzte große Liebe.
In diesem bibliophilen Band setzt Melchior Frommel, der sich seit Jahrzehnten mit Margret Bilger beschäftigt, ausgewählte Gedichte mit deren vielfältigem bildnerischen Schaffen in Dialog. So entsteht, ergänzt um Texte von prominenten Weggefährten, die „Seelen-Biografie“ einer Künstlerin, von der kein einziges Selbstbildnis erhalten ist. Und ganz nebenbei werden Einblicke in ein ungewöhnliches Frauenleben im Österreich des 20. Jahrhunderts gewährt.