Selbstverständnis und Selbstrepräsentation der DDR
Zum Palast der Republik, dem zentralen Repräsentationsbau der DDR, gehörten 16 großformatige Bilder, die im Hauptfoyer installiert waren. Die sogenannte Palast-Galerie entstand 1975 zum Thema „Dürfen Kommunisten träumen?“ Künstler wie Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte, Werner Tübke, Walter Womacka und Hans Vent steuerten großformatige Werke bei, die von 1976 bis 1990 hier ausgestellt wurden. Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung hatten mehrere Hunderttausend Besucher den Palast der Republik und die Galerie gesehen. Die Künstler stellten unterschiedliche Motive dar, die sie frei auswählten. Außer beim Werk von Walter Womacka, Wenn Kommunisten träumen…, waren die Bezüge zum ausgeschriebenen Thema eher lose. Die Künstler malten in ihrem jeweiligen eigenen Stil, blieben jedoch durchweg im Figürlichen und damit in der Tradition der realistischen Malerei in der DDR. Mit dieser dokumentarischen Präsentation zeigt das Museum Barberini ein Zeitzeugnis aus dem Zenit der Staatskunst der DDR. Vor dem Hintergrund dieser staatlichen Repräsentationskunst wird umso deutlicher, wie reich das Kunstleben in der DDR war, das sich jenseits davon entfaltete.
Dürfen Kommunisten träumen?
Die Galerie im Palast der Republik
von Michael Philipp