Edition anthrazit im deutschen lyrik verlag

Gedichte

von

Berggeschichten: 
Purple (832 m), Tomies (735 m)

Was heute als Purple Mountains bekannt,
wurde früher auf Gälisch Tuamaidhe genannt.
Das ist der Name für ein Begräbnismal.
Auf den Tomies stehen zwei an der Zahl.

Schon die Anfahrt durchs Gap of Dunloe
begeistert mich. Ich bin nur froh,
dass ich zu früh bin für die Massen,
die sich später hier sehen lassen!

Wir steigen auf, ich sehe Gras und Steine
und weidende Schafe, große und kleine,
und Steine, Steine in nur zwei Farben:
Rotblau und Lila sie hier haben.

Und das ist, wie ich später erfahre,
der Namensgebungsgrund, der wahre!
Nicht wie ich dachte, die pinke Heide,
sondern: zersplitterte Schieferkreide!

Oben bewundern wir dreißig Minuten
den Anblick der Täler, der Berge, der Fluten.
Der Blick reicht weit, weit über das Land,
manche Orte werden benannt.
Alle Sinne, besonders die Augen,
sind bereit, Eindrücke einzusaugen.
Ein letztes Mal wird sich umgesehen –
dann drehen wir uns um und gehen;
wir können hier nicht ewig träumen,
wollen ja nicht das Leben versäumen!