Edition Exemplum

Poems /Gedichte

von

In Bernard O’Donoghues Gedichten erscheinen Gestalten aus der mythischen und historischen Überlieferung Irlands, im Mittelpunkt aber stehen meist einfache ländliche Menschen der Gegenwart: Erzähler scheinbar einfacher Geschichten, die nebenan leben oder gelebt haben könnten.

Gerade aus dem Einfachen entsteht ein bewegender Eindruck von diesem rauen und doch so lieblichen Land, von seiner Vergangenheit, seiner landschaftlichen Gegensätzlichkeit und seiner sprachlichen Eigenheiten.
Darüber hinaus aber nehmen diese Geschichten – denn das sind sie genau so wie Gedichte – universelle Themen auf wie Liebe, Tod und Trauer, Einsamkeit und Ausgrenzung, Zwiespalt des Emigranten zwischen Heimat und Ferne – dem ›Hier‹ und dem ›Dort‹ – und Begegnungen, die ein ganzes Leben prägen können. Die Vergangenheit verbindet sich mit der Gegenwart, wirkt in sie hinein – Erinnerungen stärken, können aber auch lähmend sein.

Der ruhige Erzählton umhüllt den Leser und schafft überraschend berührende Momente.
Spannend ist auch die Gegenüberstellung von Originaltext und Übersetzung: Trotz der unterschiedlichen Sprachmelodie schafft es die Übersetzung, die sich möglichst eng an den Originaltext anlehnt, durchaus ebenbürtigen Klang und vergleichbare Atmosphäre zu erzeugen.