Edition Exemplum

Gedichte

von

Gerhard Kraus ist ein äußerst präziser Lebens-Beobachter. Seine Wahrnehmungen verwandelt er in Wortgebilde, die er bündelt, aneinanderreiht, auseinanderbrechen lässt, und die so zu einer Art Sprach-Gemälde verschmelzen.
In dieser Form der Beschreibung alltäglicher Situationen offenbart sich fast nebenbei auch ein entlarvender Blick auf unsere Gesellschaft, ein Erkennen der Schwierigkeit, sich auch in der Liebe wirklich nahe zu kommen, und eine einfühlsame Auseinandersetzung mit existentiellen Sinnfragen.
Diese Bestandsaufnahme geschieht dabei eher lapidar, ohne eine explizite Wertung, die wird dem Leser überlassen.
Die Gedichte muten aufgrund ihrer assoziativen, sehr persönlichen und alles andere als konventionell angelegten Bilder sowie der expressiven Sprache auf den ersten, flüchtigen Blick eher sperrig an, sind inhaltlich nicht eben eilig zu durchdringen. Lässt man sich jedoch auf sie ein, wird man mit einem überwältigenden Leseerlebnis belohnt.