Marion Röckinghausens Texte sind Liebesgedichte, in denen das lyrische Ich aus Krise und Verlorenheit zur eigenen Vision findet. Die Stationen auf diesem Initiationsweg sind Frustration, Entfremdung, Trauer und Angst. Mit unverstelltem, teils schonungslosem Blick zeichnet die Lyrikerin die Phasen der Häutung. Ohne Lamento beleuchtet sie den Prozess, dem sich das lyrische Ich zunächst emotional und mental, dann auch im sozialen Bezug aussetzt: was bleibt ergibt/ kein wort mehr. Dem Verlust stellt Marion Röckinghausen die Hoffnung entgegen, die sich durch den Zweifel kämpft. weise leise/ wächst es/ dem wort entgegen – ein pelzchen anstelle der alten Haut signalisiert den Neubeginn.
In ihrer facettenreichen Bildsprache gelingt Marion Röckinghausen zweierlei: Sie vermittelt in teils ironischer Zuspitzung nicht nur Alltagsszenen einer brüchigen Beziehung, sondern erschließt dabei auch die in der Innenwelt verborgenen Gefühle. sie sammelt/ sammelt momente … am anfang/ reiben und/ treiben/ gehalten am ende.
Aus den zahlreichen Splittern setzt sich das Bild der Befreiung zusammen. Die Gedichte werden für den Leser zur Blaupause, mit der er Einblick in tiefgreifende Transformation gewinnt.
- Veröffentlicht am Mittwoch 3. April 2013 von ATHENA-Verlag
- ISBN: 9783898965354
- 120 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik