Kindliche Unbekümmertheit und fragende Nachdenklichkeit des Älteren, nach außen gerichtete Lebensfreude und melancholische Innensicht, Hadern und Zweifeln einerseits und ein Urvertrauen andererseits – zwischen diesen Polen bewegen sich Martin Goetz’ Gedichte. Und zeigen, dass es sich dabei nur um eine scheinbare Polarität handelt. Selbstzweifel, Melancholie und Trauer gehören ebenso wie Zufriedenheit und Glück zum Leben, ja bedingen einander wie im Kreislauf des Seins Werden und Vergehen, Geburt und Tod untrennbar miteinander verbunden sind. Nur wer auch die dunklen Seiten und Gefühle kennt und zulässt, kann die hellen Stunden wirklich wertschätzen. Und wer bewusst und sehend durchs Leben geht, dem können auch die Schatten der Wintertage nichts mehr anhaben.
Diese Erkenntnis hat etwas sehr Befreiendes und bietet gleichzeitig Geborgenheit: das Wissen um eine Kraft, eine Macht, die den Einzelnen einbindet in den Kosmos, ihm gleichzeitig aber auch die Freiheit der Wahl lässt.
Goetz’ Gedichte erinnern nicht nur inhaltlich an Gemälde von Turner oder Caspar David Friedrich, auch seine sinnliche Sprache schafft eine im besten Sinne ›romantische‹ Stimmung und atmosphärische Dichte.
- Veröffentlicht am Freitag 7. Dezember 2007 von ATHENA-Verlag
- ISBN: 9783898963121
- 96 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik