Edition Gellen

von

Der Hiddensee-Roman von 1911.
Ein Bernstein impressionistischer Literatur.
„Und über all diese Unmöglicheiten hinaus – welche Erkenntnis wäre imstande, die Irrwege der Hoffnung zu beschleichen?“
„Schweigende Ruhe lag über den Wassern. Nur ab und zu ein dumpfrollender Ton, wie aus den Abgründen verborgener Unterwelt. Kein blendendes Feiertagsleuchten, wie man es an so manchem Sonntagnachmittag dieses Sommers genossen hatte. Mehr feiernder Ernst. Alle Farben gedämpft durch die Spiegelung leichten Dunstgewölks. Besonders ein tieftöniges Violett herrschte vor, nur ganz selten einmal von smaragdener Lichtflut durchschossen. Und auch diese nicht grell. Eigen weich und warm spielte alles ineinander, wie die Strophen einer schönen Elegie. Gestern erst hatte heftiger Westwind die Wasser des Meeres stolz aufgerichtet. Und so strömten sie heute noch erinnerungschwer ans Ufer, schwollen in geheimnisvoller Fülle. Nur die kampfesfrohe Einzelwoge war aufgelöst und ihre Elemente schmiegten sich mit den verrinnenden Farben zusammen lautlos in den Sand.“