Als Georg Timber-Trattnig (*1966) im Alter von nur 33 Jahren starb, hinterließ er über zwanzig Dramen, sechs Musicals, drei Filmdrehbücher, drei Romane, drei Bände mit Gedichten und Kurzprosa, darüber hinaus zahllose Songtexte, literarische Fragmente sowie bildnerische Arbeiten – und einen Teil seines Schaffens gilt es erst noch zu entdecken.
Bei aller Vielseitigkeit des hochbegabten Multitalents waren es vor allem seine Theaterstücke, die ab 1997 für überregionale Anerkennung sorgten. Kritiker verglichen Timber-Trattnig mit Werner Schwab oder Sarah Kane, bezeichneten ihn als Underground-, Trash- oder Pop-Poeten; seine Sprache galt als experimentell und zärtlich, exzessiv, tabulos und wortgewaltig.
War diese Einschätzung dem Zeitgeist der Jahrtausendwende geschuldet oder könnte sie heute noch einmal so formuliert werden?
Mit dieser großformatigen und reich bebilderten Werkschau, die in Format und Ausstattung den durchgestalteten Manuskripten des Autors nachempfunden ist, regen die Herausgeber – Walter Fanta, Literaturwissenschaftler am Robert-Musil-Institut/Kärntner Literaturarchiv, und Reinhard Gaschler, Wegbegleiter Timber-Trattnigs – eine neue Auseinandersetzung mit dessen höchst poetischen und zugleich schonungslos den Puls der Zeit fühlenden Œuvre an.
- Veröffentlicht am Dienstag 20. März 2012 von Heyn
- ISBN: 9783708404226
- 296 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)