Edition neunzig

Die Selbstgespräche eines grossen Schauspielers nach Elementen von Guy de Maupassant

von

Ein berühmter Schauspieler hat sich, vielleicht zu früh, aus dem aktiven Theaterleben zurückgezogen und sich ein verfallendes Schloss mit dem beziehungsvollen, nichts Geheures verheißenden Namen Druidenstein gekauft. Dort haust er in totaler Einsamkeit, rekapituliert – in einem menschlich ergreifenden Monodrama – sein Leben, seine Vergangenheit und entwirft eine Zukunft, die nur mehr das Ende sein kann.
In einer zufällig aufgefundenen Chronik hat er vom grässlichen Schicksal eines vor Jahrhunderten im Verließ Vergessenen gelesen, dessen Geist möglicherweise allnächtlich als Spuk umgeht. Der große Mime verliert sich zusehends in einer mystisch-geisterhaften Zwischenwelt aus Realitätsabkehr, der Suche nach dem Geheimnisvollen in einer profan gewordenen Welt und seiner Identitätskrise. Die Abrechnung mit dem Leben außerhalb der schweren Mauern gerät zu seiner letzten großen Rolle, einer zwiespältigen Endexistenz, die, von der Wirklichkeit durchdrungen, scheinbar Wahrheit wird und den Blick hinter die alltäglichen Fassaden und in eine Geisterwelt gewährt.
Die meisterhaft gestalteten „Selbstgespräche eines großen Schauspielers“ von Friedrich Ch. Zauner erzählen von Einsamkeit, Lebensenttäuschung und der Bilanz einer stets fragilen, empfindsamen, egoistischen und sich nach Liebe sehnenden Existenz.