edition pro lyrica

von

Nach dem vorläufigen Ende der modernen hermetischen Lyrik kommt es in der Postmoderne zu einer Wiederaneignung traditioneller Formen. Sie äussern sich vor allem darin, dass sie an ältere literarische Vorbilder anknüpfen. Das gilt auch für die im vorliegenden Lyrikband ‹Am Strassenrand viel Heimatland› versammelten 126 Gedichte von Peter Rudolf. Es sind streng alternierende Fünfzeiler, wie sie für viele postmoderne Gedichte mit ihrer erneuten Vorliebe für den Reim bezeichnend sind. In ihrem heiter-ironischen Grundton stehen sie in einer langen lyrischen Tradition, die über Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern und Frank Wedekind bis zu Heinrich Heine zurückreicht.

Da finden sich Gedichte, in denen die unterschiedlichsten Tiere, von der Eule bis zu den Flöhen, auftreten, in denen Bäume und Pflanzen wie Personen handeln, neben Gedichten, die in den himmlischen Gefilden der Engel spielen. Aber immer vermögen sie dem Leser ein freundliches Schmunzeln zu entlocken.

Peter Rudolfs Gedichte dürfen daher ohne Einschränkungals ein wahres Lesevergnügen gelten.
Prof. Dr. Mario Andreotti