Edition Sozio-Publishing

Ressource oder Konfliktpotenzial?!

von

Paare aus zwei verschiedenen Kulturkreisen sind mit besonderen inneren und äußeren Anforderungen konfrontiert. Jeder Partner bringt seine eigenen – kulturell geprägten – Vorstellungen, Werte und Verhaltensweisen bzgl. Partnerschaft, Familie und Kindererziehung mit. Gerade die Ankunft von Kindern führt in diesen Paarbeziehungen häufig dazu, dass sich die Partner ihrer Herkunftskultur in besonderer Art und Weise bewusst werden und ein Bestreben entwickeln, diese kulturellen Normen und Werte an die eigenen Kinder weiterzugeben. Als Konsequenz können die Vorstellungen in Bezug auf Ehe und Familie bzw. der Erziehung der Kinder zwischen den Partnern in bikulturellen Familien zum einen stark voneinander abweichen und ein Konfliktpotenzial darstellen – andererseits kann eine bikulturelle Partnerschaft oder Familie auch als Bereicherung erlebt werden, wenn eine Synthese der beiden Kulturen gefunden und an die Kinder weitergegeben werden kann.
Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit elterlichen Vorstellungen von Partnerschaft, Familienleben und Kindererziehung in fünf verschiedenen mono- und bikulturellen (afrikanisch-deutschen) Familienkontexten und möchte anhand komparativer Betrachtungen der Frage nachgehen, ob Bikulturalität im Familienleben eher eine Ressource oder ein Konfliktpotenzial darstellt bzw. welche Faktoren jeweils ausschlaggebend sind.