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Texte und Sätze

von

Die Dinge, wie sie sind – darunter zum Beispiel Oerlikon oder die Elternschaft -, gehören neu verknetet. Dies ahnt Alice Kneter, die sich gemeinsam mit ihrer Freundin Léopoldine auf die Suche nach ihrem verschollenen Vater begibt und die Hauptfigur des Debütromans von Judith Keller hätte werden können. Aber weil Romane eh langweilig sind, passiert in diesem Buch etwas ganz anderes.
„Oder?“ ist das Manifest der Schweiz von morgen. Alles darin macht Sinn. Eine Frau, man sagt ihr nur Evelyn, betrachtet ein Kleid im Schaufenster und entdeckt im Geschäft plötzlich einen liegenden Mann. Dann gäbe es noch Colette, die dem Krankenkassendetektiv, der sie aus dem Auto beobachtet, einen freien Tag beschert. Darüber hinaus wird viel geredet, im Tram, am Bahnhof, bei den Luchswiesen.
In ihrem zweiten Buch wagt sich Judith Keller vor zu einer Poetik der weichen Textmasse. Geschichten, Figuren, Sätze, das Leben – alles fügt sich in eins, wenn man wie Léopoldine zugibt: „Das spielt sicher auch hinein.“