Edition STEKO – Literarische Reihe

Kurze Prosa

von

Christine Hoba zeichnet in „Spiegelkabinett“ nicht eben ein optimistisches Welt-, Menschen- und Gesellschaftsbild. Aber sie spricht über uns. Und sie spricht wahr. Die Übertreibung ist die Schwester der Lüge, heißt es unter Journalisten. In der Literatur ist sie zumeist eine Schwester der Wahrheit. Komprimierte, verdichtete Wahrheit. Mit Wittgenstein erklärt Christine Hoba: „Was denkbar ist, ist auch möglich“, und weiter: „Dies zu akzeptieren ist das Bündnis, das der Leser mit dem Autor eingehen muss.“ Und tatsächlich, ihre Figuren sind in der Welt (wo sie herkommen, ist nicht immer zu sagen), so unglaublich sie und ihr Sein auch erscheinen mögen.
„… Aus der Übung im Lyrischen beziehen die Texte ihre Sprachkraft, das genaue Sortieren und Bündeln von Bedeutungsebenen und ihre Eloquenz. Dennoch sind sie keine ausgeuferten Gedichte voller ausornamentierter Stimmungsbilder, sondern haben einen sehr präzisen erzählerischen Rahmen, der voller Selbstdisziplin ausgeschritten wird.“
(Mitteldeutsche Zeitung)