eher queer

Portraits vom Kölner Christopher Street Day 1998 bis 2009 photographiert von Ibo Minssen

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Am ganzen Trubel des Kölner Christopher Street Day reizen den Fotografen Ibo Minssen vor allem die unzähligen Facetten der verschiedenen Motive, der Typen und ihrer Selbstinszenierung.
Dabei tut er etwas, was zumal beim CSD kein Fotograf machen würde, der auf „schnelle Ausbeute“ aus ist. Ibo Minssen verzichtet auf Farbe. Seine Schwarz-Weiß-Aufnahmen rauben seinem Gegenüber ein Stück der grellbunten Fassade. Die Grautöne neutralisieren und geben den Abgelichteten ein Stück Wahrhaftigkeit zurück. Was bleibt, sind die Menschen. Kostümiert: ja, ausgeflippt: klar. Aber Ibo Minssens Bilder gehen tiefer, ohne bloßzustellen – so nackt sich sein Gegenüber darauf auch aus freien Stücken präsentieren mag. So gelingt es Minssen, das Ungewöhnliche, manchmal Befremdliche ohne bunte Effekthascherei in Szene zu setzen.