EIKON #42

Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst / International Magazine for Photography and Media Art

. mit Künstlerseiten zu Heinz Cibulka, Christoph Dahlhausen und Irene Andessner, sowie Rezensionen zu Allan Sekula, Anri Sala, Manfred Willmann, Nan Hoover und Bill Viola, Max Wolf, Klaus Schneider, Jeff Wall, Christian Schad, Ingrid Mwangi, Tim Otto Roth, Peter Schlör, Michael Aschwanden, Marianne Brandt und einem Bericht zur Wiedereröffnung der Albertina.

Die Zeitschrift EIKON gratuliert herzlich HEINZ CIBULKA, dem renommierten österreichischen Photographen und Lehrenden mit einer kleinen Retrospektive zu seinem sechzigsten Geburtstag. Als Entwickler einer ausgeprägten Bildersprache durch Bildgedichte und Objektbilder ist der innovative Künstler seit vielen Jahren aus der österreichischen wie der internationalen Photographieszene nicht mehr wegzudenken. Begleitend zu seiner photographischen Arbeit entwickelt der multimediale Künstler schon seit Jahren lyrische und konzeptuelle Texte und Aufführungen. Systematisch weitergeführt versuchte er, das Theaterwerk Hermann Nitsch´s photographisch lesbar zu machen. Seit den frühen Neunzigern mit dem Computer eng vertraut, arbeitet der Künstler seit dieser Zeit Videostills und Photographien, sowie diverse Bildmengen und Fragmente in sein Konzept mit ein. Nachhaltig ist auch sein lehrender Einfluß: nach seiner Gastprofessur für künstlerische Fotografie an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien ist der Künstler seit einigen Jahren an der Internationalen Sommerakademie Salzburg und bei den Weinviertler Fotowochen, sowie bei diversen Veranstaltungen bei der Niederösterreichischen Fotoinitiative FLUSS und durch workshops und Vorträge im In; und Ausland tätig. Die Präsentation der Arbeiten Heinz Cibulkas bilden den Ausgangspunkt für einen Schwerpunktsetzung zum Thema „Künstler und Institutionen des LANDES NIEDERÖSTERREICH“.

Weiters freuen wir uns, Ihnen mit dem deutschen Künstler CHRISTOPH DAHLHAUSEN einen nach streng naturwissenschaftlichen, experimentellen Kriterien arbeitenden Künstler vorstellen zu dürfen. Mit seinen Untersuchungen zu der Beschaffenheit von Licht als Farbe prägte er intensive Arbeiten von großer Ruhe und Gelassenheit.

Mit IRENE ANDESSNER präsentieren wir Ihnen eine multimediale Künstlerin aus Salzburg, deren photographisches und filmerisches Werk um die Analyse des kollektiven weiblichen Gedächtnisses kreist. Rollenspiel und Selbstinszenierung als wesentlicher Bestandteil des künstlerischen Konzepts lassen Andessner immer wieder erneut in die Rolle berühmter Frauen schlüpfen, die sie dadurch analysiert und aktuell interpretiert. Im Forum unseres Serviceteils stellen wir Ihnen mit Artspace, dem international ausgerichteten Raum für Kunst, gegründet von RUTH HORAK und HERMANN HUBER, ein Wiener Zentrum für Photographie vor.

Ignorama, eine in Kooperation von HEINZ CIBULKA, NORBERT MATH und HANNO MILESI gegründete Internetplattform zum harmonischen wie disharmonischen Zusammenspiel der drei Ausdrucksformen Bild, Ton und Text, bildet einen digitalen, täglich veränderbaren Raum. Mit JEFF WALL, ANRI SALA oder ALLAN SEKULA finden in Österreich im Augenblick wesentliche Ausstellungen renommierter internationaler Künstler statt. Gleichzeitig bietet und bot auch die heimische Photographenszene mit Präsentationen einiger Werke von HEINZ CIBULKA, MANFRED WILLMANN oder einer Auswahl der Arbeiten des emigrierten Arztes und Photographen MAX WOLF einer kleinen Überblick über das heimische photographische Schaffen. Die New Yorker Ausstellung von CHRISTIAN SCHAD und der Neuen Sachlichkeit, von der Vorsitzenden der Photographischen Gesellschaft ANNA AUER in ihren malerischen Kontext gestellt, zeigt die aktuelle Präsenz heimischer Künstler auf internationalem Parkett.

Eine Auswahl internationale stattfindender Ausstellungen und Rezensionen runden auch diese Heft ab. Als neue, da neueröffnete Institution präsentiert sich die Wiener Albertina, die ihre Fotosammlung in einer Sonderschau präsentiert.