EIKON #67: Eyes on Japan

Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst / International Magazine for Photography and Media Art

von

„European Eyes on Japan“ titelt ein Projekt, das alljährlich Fotografen aus den verschiedensten Ländern Europas einlädt, ihre Sicht auf Japan zu dokumentieren. Dieses Jahr befindet sich unter den vier ausgewählten Künstlern auch ein Österreicher, Andrew Phelps. Eine Auswahl seiner Arbeiten und seines charakteristischen Blicks finden Sie in dieser 67. Ausgabe von EIKON, die das Österreich-Japan-Jahr 2009 zum Anlass nimmt, einen Blick auf die künstlerischen Praktiken des asiatischen Partner-Landes zu werfen.

Unser Partner in diesem Projekt ist das österreichische Außenministerium, dessen weitreichende Unterstützung das Zustandekommen dieses Kompendiums ermöglicht hat. Für die Auswahl der thematischen Beiträge gilt unser besonderer Dank Ferdinand Brüggemann, Japan-Spezialist auf dem Gebiet der Fotokunst, unter dessen Beratung namhafte Autoren in dieser Spezialausgabe versammelt werden konnten.

Ein langjähriger Austausch zwischen den beiden Ländern Österreich und Japan findet im Besonderen auf dem Gebiet der Medienkunst statt. Wir konnten David d’Heilley dafür gewinnen, sich kritisch mit der Entwicklung dieser vieldiskutierten Kunstgattung auseinanderzusetzen und zu erläutern, warum seiner Meinung nach die japanische Medienkunst in der Krise steckt. Mariko Takeuchi, Gastkuratorin des Japan-Schwerpunkts bei der Paris Photo 2008, macht geschichtliche Zusammenhänge sichtbar und stellt anhand einer Auswahl herausragender Arbeiten aktuelle Tendenzen und Interessen einer jungen Generation von FotografInnen vor. E ine der wichtigsten Rollen in der japanischen Fotografie spielen Publikationen und im Speziellen das Fotobuch. Ganz frisch auf dem Markt ist ein bei Aperture erschienener Band, der die Geschichte des japanischen Fotobuches von den 50er bis zu den 70er Jahren untersucht. Mit dem Autor dieses Buches, Ivan Vartanian, unterhielt sich Naoko Kaltschmidt und fasste das Gespräch für EIKON zusammen.

Die Tatsache, dass der Anteil der Frauen im japanischen Kunstbetrieb in den letzten 15 Jahren von ca. 10% auf über 50% angestiegen ist, veranlasste Michiko Kasahara, Chefkuratorin am Tokyo Metropolitan Museum of Photography, dazu, sich mit Fragen der Geschlechterrollen in der japanischen Gesellschaft zu beschäftigen. Unseren Lesern führt sie ihre Untersuchungen anhand ausgewählter Fotografinnen vor Augen.

In einem weiteren Essay gingen wir der Frage nach, wie es um die Ausbildungssituation für angehende Fotografen steht, und beauftragten Mika Kobayashi, dieses Thema in ihrem Land zu verfolgen.

Das Forum widmet sich diesmal ganz der Beziehung der beiden Länder Österreich und Japan. Unter anderem berichtet Ursula Hentschläger über japanische Projekte beim diesjährigen Ars Electronica Festival in Linz, während Patricia Grzonka für EIKON das Coded Cultures-Festival in Wien besucht hat, das im Oktober in Yokohama eine Fortsetzung finden wird.

Und auch der Kunstmarkt steht diesmal ganz im Zeichen der „roten Sonne“.

Edgar Honetschläger, dem EIKON erst vor kurzem einen umfangreichen Hauptbeitrag gewidmet hat, luden wir zu einem Gastkommentar. Seine Sicht als Österreicher mit Wahlheimat Japan finden Sie ganz zu Beginn dieser Ausgabe und parallel dazu in der aktuellen Ausstellung in unserem EIKON SchAUfenster, jenem Ort im Wiener Museumsquartier, wo EIKON die Printausgabe in Szene setzt. Gleich nebenan zeigte Asifa Austria, die Plattform für innovativen Animationsfilm, in diesem Sommer eine Videoarbeit von Maya Yonesho. Die japanische Künstlerin startete ihre „Daumenreise“ vor drei Jahren in Wien. Ausschnitte aus „Wiener Wuast“ und „Kyoto Mix“ sehen Sie hier unter diesem Text.

Nun wünschen wir viel Vergnügen!
Ihr Team bei EIKON