EIKON #86

Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst / International Magazine for Photography and Media Art

Nach dem Thema „Dokumentarismus“, welches in der vorangegangenen EIKON-Ausgabe den Auftakt zu unserer neuen Rubrik „Im Fokus“ bildete, bietet uns nun das immer häufiger anzutreffende Phänomen des Self-Publishing Anlass für eine Untersuchung des Künstlerbuchs. Der Titel „The Book as a Work as an Exhibition as a Book“ ergibt sich dadurch, dass Publikationen gegenwärtig nicht nur als Dokumentationsmedium für Ausstellungen und künstlerische Installationen fungieren, sondern immer öfter auch als alternativer Ausstellungsraum; das Medium „Buch“ übernimmt darin die Funktion eines White Cube, der statt weißer Wände leere Seiten mit Bildern zu füllen hat.
Eingeladen von den beiden Kuratorinnen dieses Heftschwerpunkts, Regine Ehleiter und Delphine Bedel, gibt Elisabeth Tonnard mit „Ein Dialog“ (Seite 48–51) an dieser Stelle ein Beispiel dafür und demonstriert sogleich die Stärken des gedruckten Ausstellungsformats: Im Gegensatz zu einer Museumspräsentation kann der Betrachter hier die Bilder nicht nur visuell, sondern auch physisch benutzen und auf diese Weise Kunst buchstäblich von einer anderen Seite begreifen.
Tonnards Beitrag wird von den zwei Hauptexten gerahmt, die sich der Thematik „Künstlerpublikation“ aus unterschiedlichen Perspektiven annähern. Während sich Regine Ehleiter auf die Publikation als ein Ausstellungsmedium konzentriert und dabei die historischen Anfänge, die in der publizistischen Praxis der Konzeptkunst der 1960er Jahre zu verorten sind, herausfiltert (Seite 52 ff.), erörtert Delphine Bedel im Gespräch ab Seite 41 die gegenwärtigen Formen des künstlerischen Publizierens und wagt einen Blick in dessen digitale Zukunft.
Wir hoffen, Ihnen hiermit erneut ein spannendes Themenheft präsentieren zu können und würden uns anlässlich dessen ganz besonders über Ihren Besuch am EIKON-Stand des 2. ViennaPhotoBookFestivals (14.–15.6.) freuen!

Ihr EIKON-Team mit
Nela Eggenberger