Ein Eskimo im Sepplland

Anaviluqs touristisch-ethnologischer Reisebericht

von

Die Seppllandstory
Offensichtlich ist Tirol wirklich so verrückt
einmalig, dass es immer wieder verrückt gute
literarische Möglichkeiten gibt, dieses Unding
aus Mythos und Gebirge darzustellen.
Wolfgang Eders Sepplland-Kosmos hat etwas
von der Groteske eines Schluiferer, wenn etwa
die Rituale leicht verfehlt aber mit umso innigerer
Hingabe zelebriert werden. Die Visionen,
die durch das Überlappen nicht kompatibler
Kulturen entstehen, haben ab und zu jene
Genickschussqualität, wie wir sie retrogerichtet
in Herbert Rosendorfers Briefen an die
chinesische Vergangenheit vorfinden.
Dadurch, dass das ganze Unterfangen
optimistisch, übertrieben und gnadenlos gut ist,
entsteht eine Zukunftslust, die uns Leser alles
tun lässt, damit wir sie ja rasch und
unbeschadet hinter uns bringen.
Sepplland ist eine Vision, ein Disneyland gelungener
Wirtschaftsprojekte. Sepplland kommt
heraus, wenn etwas perfekt und projektgestylt
gefördert wird. – Grotesk wunderbar!
Helmuth Schönauer
(Preisfreier Schriftsteller und Kritiker)