Eine Frage der Schuld

Roman

von

In einer Stadt im flachen, weiten Meer der Lagune verschwindet eine Frau, deren Leiche kurz darauf aus dem Wasser gezogen wird.
Der pensionierte Kriminalist wollte nur ein paar Tage in den Museen und Kirchen der Stadt verbringen, aber immer wieder trifft er – als wäre es schicksalhafte Fügung – mit einem Mann zusammen, der, von innerer Unruhe getrieben, das Gespräch mit ihm sucht und sich dabei tiefer und tiefer in Widersprüche verwickelt. Jede Person in der Geschichte ist mit ihrer eigenen Art von Schuld beladen, ausgenommen vielleicht die Männer und Frauen in den Gemälden des Museums, die in der Nacht aus den Bildern treten und in seidenen und brokatenen Gewändern ihre Stadt durchstreifen, um sich auf ihre Weise des Falles anzunehmen.
Hat sich jemand schuldig gemacht? Was ist Schuld? Und gibt es sie überhaupt?
„Mensch sein an sich ist Schuld, es gibt keinen Menschen, der sie nicht auf sich lädt. Vielleicht kann man die Erbsünde so verstehen“, sagt der alte Kriminalist, „ich klage nicht an und ich richte nicht.“