Eine – nicht ganz – alltägliche Überführung

so segelten wir früher

von

Wir schreiben das Jahr 1989. Eine Zeit ohne Handys, Sat-Navigation, GNSS und ähnliche Hilfen. Solchen Luxus können sich nur die wenigsten leisten, wir nicht. Und dennoch beschließen mein Mann und ich, zusammen mit unserer damals zweijährigen Tochter, die Reise zu wagen.
Sie soll uns von Cogolin in Frankreich nach Zadar im damaligen Jugoslawien bringen.
Aus geplanten drei Wochen werden fünf Wochen. Aus einem wunderschönen Reisebeginn wird der nackte Kampf ums Überleben. Natürlich wussten wir um die gefährlichen Fallwinde an der jugoslawischen Küste, doch niemand konnte uns vorwarnen was passiert, wenn sich gleich mehrere Naturgewalten vereinen.
Wir haben überlebt, doch nichts war danach mehr, wie es vorher war. Und ich weiß bis heute nicht, was überwiegt.
Die schönen Momente dieser Reise, die Hilfsbereitschaft, der wir begegnet sind, diese wunderschöne Stille und das Dahingleiten des Bootes im unendlichen Wasser. oder diese paar Stunden Kampf, die uns fast das Leben gekostet hätten.
Es sind jetzt viele Jahre her und ich segle noch heute begeistert. Aber die Angst von damals werde ich wohl nie vergessen. Und den Respekt vor der Natur werde ich nie verlieren.