Einfälle ins Leben

Störys

von

Das Leben ist absurd normal. Mit Einfällen, die das Gewöhnliche stören – Störys eben – wird in den Erzählungen von Siegmund Kleinl das Gewohnte aufgebrochen: Ein Hund wird über die Philosophie zum Vertrauten eines erschreckten Läufers. Liebende suchen einander zur gleichen Zeit am falschen Ort. Ein Geldbote wird Opfer eines Überfalls und gerät in Verdacht, selbst der Täter zu sein. Der Vater eines entlassenen Schülers droht dem Direktor, sich zu rächen. Ein Mann verschwindet eines Tages auf seiner Fahrt zur Arbeit. Ein gut situierter Bürger steht an einem Sonntag als Bettelnder vorm Kircheneingang. Jemand wartet beim Heurigen ungeduldig auf sich. Eine Wanderung in die Berge wird zum Alptraum. Eine Talfahrt endet im Ungewissen. Es sind Geschichten, die gerade durch die verfremdende Fiktion der Realität nahekommen. Die Sprache fällt durch die Oberfläche des äußeren Geschehens ein in die geheimen Zonen der Existenz.