Einleibung

Gedichte

von

Seit seinem ersten Gedichtband „Gedächtnislandschaft“ (1992) hat sich Hans Aschenwald als Autor etabliert: die Auflage von zweitausend Stück war nach kurzer Zeit vergriffen, es folgten Lesungen, Vertonungen einzelner Gedichte und ein Hörspiel – und immer wieder Anfragen nach einem zweiten Buch, das nun vorliegt: In den neuen Texten werden seine Leserinnen und Leser Hans Aschenwalds Stimme wiedererkennen, seinen eigenwilligen und phantasievollen Umgang mit der Sprache, den zwischen Übermut, Auflehnung, Zärtlichkeit und Trauer wechselnden Ton. Für Hans Aschenwald ist das Schreiben ständiger Versucht, die Welt mittels Sprache zu begreifen – mit dem Gedichtelasso anstoßen am Himmel – ein Versuch auch, sich einen unmittelbaren Zugang zum Leben zu bewahren, die Wiese also nicht Länge mal Breite, sondern barfuß abzuschreiten. Eines der Leitmotive des Buch ist somit der Bezug auf Orientierungs- und Ruhepunkte, zu finden in nahestehenden Menschen, in den zuverlässigen Kreisläufen von Geburt und Tod, der Jahreszeiten, des Wassers oder im alten Nußbaum, langlebiger als der Mensch. Immer wieder aber schimmert Unsicherheit durch, der Gedanke an Verletzlichkeit und Tod.