Electronic Harem

Erzählungen

von

Jutta Weber-Bocks Erzählungen lassen uns Menschen begegnen, die in die Bitterzonen ihrer Träume vorgedrungen sind. Südliche Landschaften mit ihren herbsüßen Versprechungen bilden den Hintergrund.

Reisen, Joggen oder Wandern bilden für meine Geschichten eine Art autobiographische Matrix. Diese Sub-Themen sind dabei mehr als bloße Kulisse – so zeigt sich der Mythos der Insel Rhodos in meiner Erzählung Feigenküsse durch die Frucht des Feigenbaumes: Sie drehte die Feige in ihrer Hand und brach die Haut am Blütenansatz auf. Das Fruchtfleisch quoll heraus, öffnete sich ihrem essenden Auge, die roten Fäden mit den kleinen Kernen lockten den Mund, dann benetzte die süße Flüssigkeit erneut ihre Zunge.

Laufend gute Ideen haben – davon träumen viele Schriftsteller. Für Jutta Weber-Bock kein Problem: Die besten Ideen kommen der Autorin beim Joggen. Oft geht es in den Geschichten von Jutta Weber-Bock um problematische Beziehungen und darum, dass die Charaktere noch zögern, sich aus ihren beengenden Lebensumständen zu befreien. Die Schriftstellerin erzählt unprätentiös und gekonnt von der inneren Zerrissenheit ihrer Hauptpersonen.