Ente mit Eckschnitt

von

Dieses Buch erzählt von einer Jugend im Berliner Südwesten zu einer Zeit, da das Ende des Zweiten Weltkriegs schon mehr als zehn Jahre zurückliegt. Obwohl die Kriegsfolgen also durchaus noch präsent sind, sind sie doch längst nicht mehr prägend; ihr Verblassen macht den Weg frei für ein zwar nicht sorgloses, wohl aber verhältnismäßig unbeschwertes Heranwachsen, von dessen großen Kleinigkeiten diese Erinnerungen berichten: Kinderspiele und Kinderstreiche, Erlebnisse in der Schule und Freizeit, Freundschaften und Konflikte, meist Fröhliches, gelegentlich auch Trauriges aus dem Kiez-Alltag, Ausflüge und Reisen, Kino und Tanzveranstaltungen, erste Jobs und erste Lieben, jugendliches Aufbegehren und der Beginn des Arbeitslebens – alles dies ist hier zu sehen, zu hören, zu riechen, zu fühlen, kurz: zu erleben.

Im Mittelpunkt stehen dabei stets die persönlichen Erfahrungen, Stadt- und Weltgeschichte bereiten nur die Bühne, auf der sich ein Einzelschicksal abspielt: der Wieder- und Neuaufbau Berlins, die langsame Expansion der Stadt in ehemals beschauliche Außenbezirke, der wirtschaftliche Aufschwung, die Teilung Deutschlands und der Bau der Berliner Mauer, die Verankerung im westlichen Bündnis und der Kennedy-Besuch, die Blüte von Rock’n Roll und Beat und die damit einhergehende Revolte der Jugend in den Sechzigern, also die historisch-kulturellen Meilensteine, bilden die Rück- und Seitenwände eines ganz persönlichen Panoramas und tragen so dazu bei, dass ein individuelles und doch prototypisches Porträt entsteht, das damit auch zum Porträt einer Ära und einer Generation wird.