Entweder/Oder

Gedichte vom Ostrand

von

Die teils gebundenen, teils gereimten Gedichte zeichnen zunächst Bilder und Geschehnisse vom Ost-Rand der Republik, indem sie Impressionen angesichts der Grenze, des Stadtumbaus und der sozialen Situation der Oderstadt Frankfurt vermitteln. Dann thematisieren sie die Oder zugleich als Grenze und Bindung, als Natur- und Kulturkern der Region in Form von Reflektionen über Eisgang und Hochwasser! Ein besonderer Abschnitt widmet sich dem Land hinter der Oder anhand von Landschafts- und Geschichtsbeschreibung – Lubusz. Hier ist insbesondere das Gedicht „Schlachtfeld Kunersdorf“ hervorzuheben. Im Kapitel „Andere Landschaften“ wird mit „Frühling in der Mark“ und „Buckow-Neues Jahrtausend“ die Einbindung der Region in das „Märkische“ vorgenommen. Sehr eindrückliche Lyrik ist entstanden in der Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist, hier „Frankfurt an der Börse“ genannt. Solche Gedichte, wie „Totentanz“, „Weitsehen“ und „Wachstum“ haben nach Lesungen kontroverse Diskussionen hervorgerufen. Im Abschnitt „Liebe Deinen Nächsten“ sind Seelenerlebnisse des Dichters verarbeitet, die er Personen seines Umfeldes verdankt. „Mein Vater“, „Meine Tochter“ und „Viepke“ verwandeln individuelle Niederlagen in Lyrik. Dann werden Gebote zu Bitten, ohne ihre Eindringlichkeit zu verlieren. Schließlich fragt der Dichter: „Tod, wo ist dein Stachel? „Mein Traum“, „Stille Wasser“ und „Auferstehung“ geben eine leise, eher offene Antwort!