Zum 250. Todesjahr von Georg Friedrich Händel erscheint diese literarische Kostbarkeit: Edzard Schaper (1908–1984) gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Wie bei Thomas Mann oder Ernst Jünger sind seine literarischen Werke seinem Leben abgerungen, dem es an Reibungspunkten nicht mangelt. Die Reiche Stalins und Hitlers sprechen über ihn das Todesurteil, der schwedische Geheimdienst verdächtigt ihn der Spionage, die Schweiz bietet ihm schließlich Asyl. Hier schreibt Edzard Schaper ab 1947 jene großen Romane, in denen sich sein eigenes Leben an den Fronten zwischen Ost- und Westeuropa und zugleich das Schicksal einer ganzen Generation spiegeln.
Der Händelroman ist Schapers Jugendwerk, das er im Alter von 19 Jahren auf der dänischen Insel Christiansø zu schreiben begann. Ein Rarissimum erster Güte, das in der Forschung über Jahrzehnte als verschollen galt. Während der Vorarbeiten zu einer Biographie Edzard Schapers entdeckte Herr Dr. Uwe Wolff, Forschungsassistent am Institut für Ökumenische Studien, das umfangreiche Typoskript im Marbacher Literaturarchiv. In Paul Hostettler, den eine langjährige Freundschaft mit Edzard Schaper verband, fand der Roman – 80 Jahre nach seiner Entstehung – einen umsichtigen Lektor, der kongenial repräsentative Auszüge zu diesem Händel-Brevier komponierte.
- Veröffentlicht am Donnerstag 1. Oktober 2009 von Institut für ökumenische Studien
- ISBN: 9782970064350
- 145 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien