Erbauungsbuch für den deutschen Spießer

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Soldat, Vagabund, dann Landwirt und Schriftsteller – der seit Anfang der 30er Jahre in Thal bei Graz ansässige gebürtige Dresdner Erich Herbert Schneider ist innerhalb der steirischen Literatur dieser Zeit eine Ausnahmeerscheinung. Insbesondere das 1937 erstmals erschienene Erbauungsbuch für den deutschen Spießer ist ein erstaunlicher, bislang kaum wahrgenommener Solitär, eine beunruhigende Tour d’Horizon über das politische und kulturelle Wetterleuchten kurz vor dem „Anschluss“, eine betont subjektive, ironische Stellungnahme zu den Zeitläufen – dem Nationalismus, dem Antisemitismus, der Rassenideologie, der bornierten Dummheit, eine Proklamation von Europäertum, Pazifismus, Lebenszugewandtheit und Individualismus.