Wenn ich zeichne, erzähle ich. Und meine Geschichten sind Bilder.
Die Einsamkeit des Menschen in dieser Welt, in einem Wirrwarr von Informationen und Reizen, ist Stephan Denkendorfs Thema. Auf ein Minimum an Sprache komprimiert, erfassen seine Prosastücke ein Maximum an Situationen und Befindlichkeiten. Sich den allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen entziehen, neue Lebensformen suchen, Ersatzwerte erfinden, wieder scheitern?
Mit beeindruckender Mühelosigkeit greift der Autor Begebenheiten auf, beschreibt Tragödien ironisch und banale Ereignisse tragisch, verbindet sie mit Elementen aus Märchen und Historie und überrascht stets mit unvorhergesehenen Wendungen mit teils grotesken Auswüchsen.
Prosatexte der anderen Art – rund um banale wie eigenartige Existenzen der Protagonisten, mit der ständigen Frage nach der Sinnhaftigkeit ihres Daseins. Und: Was ist Existenz überhaupt? Was ist Wirklichkeit?
Ein pures Lesevergnügen: erstaunlich, farbig und expressiv.
Zwischen Zügen und Geleisen irrt der Gebirgszwerg herum. Mit diesen zitternden Lippen: wenn jemand die Sprache verliert.Da bleibt er stehen. Reißt sich die dreckig-roteZipfelmütze vom Kopf: und schleudert sie in die Luft.Wo sie leicht fortgetragen wird: ein welkes Nichts. Tränen rinnen über die dreckigen Wangen.Der Zwerg stolpert hierhin. Dorthin. Plötzlich hält ihn ein Graurock an: Wer bist du? Sie betreten einen Block. Der Zwerg wird Schlachtergehilfe.
- Veröffentlicht am Montag 31. Mai 2010 von Edition Roesner
- ISBN: 9783902300515
- 136 Seiten
- Genre: Belletristik, Legenden, Märchen, Sagen