Erde und Himmel

Roman

von

Ein entlegenes Landhaus, ein Garten in der Nähe Granadas, zum Ende des Sommers 1569.
Clara Álvarez ist hier nur in Gesellschaft ihrer ehemaligen Amme herangewachsen; ihr einziger Kontakt zur Außenwelt waren bislang die Briefe, die ihr der ältere Halbbruder Clemencio von seinen Reisen sandte. Als Clara eines Morgens einen schwer verwundeten, bewusstlosen Mann findet, beschließt sie, ihn zu verstecken und heimlich zu pflegen. Denn sie weiß, dass es unter den zwangsweise zum Christentum bekehrten Mauren einen Aufstand gegen den König gegeben hat, und der fanatisch frommen Amme zufolge würde ein „Ungläubiger“ keinerlei Anspruch auf ihre Hilfe haben. Claras Hoffnung, dass der Bruder rechtzeitig zurückkommt, um ihr und dem Verwundeten beizustehen, erfüllt sich nicht. Schließlich sieht sie nur noch eine Möglichkeit, den Fremden zu retten, und was sie, jetzt nicht mehr nur aus Nächstenliebe, für ihn tut, wird sie auf immer an ihn binden: gleichgültig, wer er ist, ob er ihre Zuneigung erwidert oder ob er sie eines Tages sogar verachten wird.