Erfreuliche Bilanz

von , ,

Eine neue Seite der Lyrikerin Christine Busta: Sowohl in gedruckter als auch in gesprochener Form werden in diesem Band mit beiliegender CD erstmals ihre Wiener Dialektgedichte publiziert. Die frühesten im Nachlass überlieferten Experimente stammen vom Beginn der siebziger Jahre, einer Zeit also, in der der Wiener Dialekt sich durch Fernsehserien, Filme und Lieder gerade großer öffentlicher Beliebtheit erfreute. Die schon seit Mitte der fünfziger Jahre entstandenen Dialektgedichte der Wiener Gruppe um H. C. Artmann und Gerhard Rühm hatten längst den Boden für diese sprachexperimentelle Lyrik bereitet. Zwar wurden Bustas Dialektgedichte zu Lebzeiten nie publiziert, waren aber wohl dafür vorgesehen, wie nicht nur entsprechende Notizen bezeugen, sondern auch Aufnahmen auf Audiokassetten. Die beiliegende CD vereint diese von Christine Busta gelesenen Gedichte im Originalton mit Interpretationen von Christine Nöstlinger – selbst Verfasserin von Lyrik im Wiener Dialekt.
Zahlreiche überlieferte Briefe bezeugen den hohen Stellenwert, den gesprochene Sprache für Christine Busta hatte. Dass man ihre Gedichte aber „nua hean kau, ned lesn“ (Erklärung) widerlegt dieser vom Brenner-Archiv Innsbruck herausgegebene Band auf angenehme und unterhaltsame Weise.