Erinnerungen eines Narren

Roman

von

Es ist der Vorabend des Zweiten Weltkriegs, als ein verdrossener Internatsschüler beschließt, von Wien in die Welt hinauszuziehen. Er kommt in der Schweiz bei einem Wanderzirkus unter, wo ihn der altersweise Clown Hieronymo unter seine Fittiche nimmt. Bald nähert er sich auch dem misstrauischen Liliputaner Rollo und der Seiltänzerin Rachel an, die aus Angst vor dem NS-Regime jede Nacht hoch oben unter der Zirkuskuppel schläft. Die Geschichte von ihrer gemeinsamen Flucht bis zu seiner Rückkehr ins zerbombte Wien erzählt der Ausreißer Jahrzehnte später von seinem Krankenbett aus. Dabei spinnt er ein faszinierendes Gewebe aus Erinnerung und Vorstellung, aus Episoden der Mythologie und der Literatur.
Bewegend und mit einzigartiger sprachlicher Kraft schildert Marianne Gruber die täglichen Ängste der Zirkusleute in der Fremde, aber auch die Solidarität, die ihnen zuteil wird. Atmosphärisch dicht zeichnet sie das nur vordergründig skurrile, zutiefst menschliche Personal vor dem Hintergrund des großen Weltgeschehens.