Erinnerungsprisma

Kurzprosa und Lyrik

von

Carina Göbel, so schreibt Verlagsleiter Alfred Büngen in einem Nachwort, ist es gelungen, das Gefühl einer jungen Generation in der Suche nach eigenen Positionen in dieser Welt in Literatur zu fassen. Dafür hat sie eine eigene Sprache, eigene Bildlichkeiten, eigene Formen gefunden. Die hohe Empfindsamkeit gegenüber dieser Welt in all ihrer Schönheit und Zerstörung lässt eine subtile Empfindsamkeit in ihrer Lyrik und Prosa entstehen, die jeden Leser schmerzen und zugleich glücklich machen wird, denn nach der Lektüre „spüre ich wieder / den Rasen / unter jedem nackten Zeh“, wie sie es selber beschreibt.
Die junge Autorin hat ihren eigenen Stil in Prosa und Lyrik gefunden, eine eigene, gelegentlich fast unterkühlte Sprache, die voll Bildlichkeit un Intensität dem Leser die Möglichkeit bietet, neue Sichten auf die Welt zu entwickeln. Ihre unglaubliche Sprachkraft entwickelt Texte, die den Leser weiter begleiten werden.
Hier ein Beispiel:

Glückspflückerin

Der erste Schritt tat weh,
denn ich konnte den Himmel sehen.
Während der Rasen meine Füße streifte,
küsste der Regen mein Gesicht.
Ich konnte die Blumen riechen und bei Nacht,
da konnte ich die Sterne greifen.
Ich habe die Sonne gespürt,
während ich Glück pflückte.
Als ich dir vom Klee erzählt,
da weinte ich vor Freude.
Da, wo ich stand, war es perfekt.