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Traumtrilogie

von

Nach einer Schießerei mit Polizisten wurde Christof Wackernagel 1977 als Mitglied der RAF verhaftet und für zehn Jahre inhaftiert. In dieser Zeit söhnte er sich mit dem von ihm verletzten Polizisten aus und distanzierte sich in einem schmerzhaften Prozess vom bewaffneten Kampf. Wackernagel drohte irre zu werden an der Erkenntnis, dass die Gründe, die ihn hatten zur Waffe greifen lassen, fort existierten und das letzte Mittel, eben der bewaffnete Kampf im Untergrund, ihn genau zu dem machte, wogegen er kämpfte. Um sich nicht das Leben zu nehmen, wurde er zu einem ‚Terroristen‘ der Worte und schrieb die Geschichte seiner Generation. Nur in einer besonderen literarischen Form sah Wackernagel die Möglichkeit, die Widersprüche, die ihn zu zerreißen drohten, angemessen auszudrucken. Dieselben Geschehnisse werden in den drei verschiedenen Aggregatzuständen des Traumes dargestellt: Traum, Halluzination und Tagtraum. Jeder ist in einer eigenen Spalte gesetzt, deren Absätze gleich lang sind und sich aufeinander beziehen. Die erste Spalte, die Basis des ganzen Buches, bilden Wackernagels Träume von 1979 bis 1994, die er schonungslos offen protokolliert hat. In der zweiten und dritten Spalte wird das Traummaterial in Halluzinationen und Tagträume verwandelt. Frei erfunden zwar, aber nach den Gesetzen des Traumes komponiert: verdichten, verschieben und vertauschen.