Es lebe der Sport – bloß welcher?

Gedanken über sinnvollen Sport und Hinweise für eine bessere Sportpolitik

von

Richtig betriebener Sport ist Füllhorn positiver Effekte für den Einzelnen und die ganze Gesellschaft. Seine nützlichen Folgen sind zahlreich und zum Teil wissenschaftlich nachgewiesen. Dazu gehören positives Selbstwertgefühl, Kommunikationsfähigkeit und – möglichkeit, Erwerb von Strategien für positives Sozialverhalten, wesentlicher Kitt in der heutigen Gesellschaft, eines der besten Felder für gelebte Integration, sinnvolle Umorientierung der innerartlichen Aggression, bewährtes Gegengewicht zur virtuellen Welt, Selbstbestimmung, Leistungsmotivation und Stressstabilität und nicht zuletzt Spaß und Freude an der Bewegung. Die Reihe der belastungsreduzierenden und ressourcenstärkenden Wirkungen lässt sich beinah beliebig fortsetzen. Für derart sinnvollen Sport hat sich Klaus Zieglmeier schon frühzeitig eingesetzt. Den aktuellen Zirkus- und Kommerzsport hat er schon in seiner Zeit als mein wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin von 1969 – 76 – vorausgesehen und eindeutig dagegen Stellung bezogen. Durch seinen Wechsel an die Offizierschule der Luftwaffe gelang ihm zusammen mit engagierten Kollegen ein großer Schritt, um seine Vorstellungen von sinnvollem Sport umzusetzen: Dort wurde in der zentralen Dienstvorschrift 3/10 für den Sport der gesamten Bundeswehr als Kern ein pädagogisch orientiertes Konzept verankert. Millionen von Wehrdienstleistenden und Berufssoldaten konnten statt Knobelbechersport auch im Sport das Grundgesetz mit Selbstbestimmung wiederfinden. Sein Konzept hat er auch im persönlichen Bereich und von ihm geleiteten Vereinssport durchgesetzt. Dies zeigt seine besondere Stärke. Er ist nicht nur ein Kritiker, sondern hat bis ins Detail durchdachte, sinnvollere Gegenentwürfe parat wie das vorliegende Buch eindrucksvoll bestätigt. Damit ist ihm sein großes Ziel, Wege zur Motivation für lebenslanges Sporttreiben aufzuzeigen, eindrucksvoll gelungen.