Mit Einführung der Reformation tat sich für die Bewohner ein tiefer Riss auf. Es gab Häuser und Gehöfte im Dorf, welche zwar Nachbarn waren – aber der angrenzende Nachbar gehörte zu einem anderen Landesherrn und damit auch zu einer anderen Kirche.
Im Zusammenleben innerhalb der dörflichen Nachbarschaft galt über alle Jahrhunderte eine goldene Regel: Das Thema Religion blieb tabu. Es war die eine gläserne Wand. Eine unsichtbare Trennwand, welche in allen menschlichen Bereichen durchlässig war, jede Handreichung zuließ – nur in dem einen Punkt und Lebensbereich die Menschen voneinander trennte.
Die evangelischen Schulkinder im Tal mussten aufgrund ihrer Konfession einen zum Teil anderthalb Stunden langen Schulweg nach Hohenstaufen machen. Unterwegs begegneten sie dem Sohn des Polizeidieners von Hohenstaufen, der, weil er katholisch war, nach Ottenbach zur Schule gehen musste. Dabei wohnte er in Hohenstaufen direkt neben dem Schulhaus.
- Veröffentlicht am Mittwoch 12. Dezember 2018 von Manuela Kinzel Verlag
- ISBN: 9783955441159
- 76 Seiten
- Genre: Geschichte, Sachbücher