„Es wird nicht gefaulenzt“

Leben in einem hessischen Dorf

von

Wie war es früher? Wie haben die Menschen damals gelebt? Die gelebte Geschichte aus acht Jahrzehnten Dorfleben im ländlichen Hessen sprudelt mit trockenem Humor und auf den Punkt gebrachter Wortwahl aus diesen niedergeschriebenen Erinnerungen. In ihrer Jugend lebte Anna Haas noch in der Großfamilie mit viel Verwandtschaft in den umliegenden Dörfern. Dort half sie im kleinen Landwirtschaftsbetrieb, packte in der Gastwirtschaft mit an und lauschte gebannt den Erzählungen der Eltern, Großeltern, Verwandten und Bekannten – in einer Zeit, als Radio und Fernsehen noch nicht die Freizeit bestimmten und in der es noch keine Langeweile gab.

Dank ihrer Aufzeichnungen können nun die nachfolgenden Generationen ihren Erinnerungen ‘lauschen’. Es ist die Rede von einer vergangenen Zeit. Persönliche Erlebnisse wie der erste Schultag, die erste Kommunion, Hochzeiten und Geburten werden genauso ins Gedächtnis gerufen wie deutsche Geschichte. Die Zeit des Dritten Reiches sowie das Leid und Elend des Krieges und der Nachkriegsjahre spielen hier genauso eine Rolle wie die friedlichen und oft glücklicheren Zeiten im Wirtschaftswunder der 50er und 60er. Mit viel hessischem Lokalkolorit erzählt die Autorin von familiären Ereignissen, berichtet vom alltäglichen Leben und vermittelt so einen Einblick in beinahe ein Jahrhundert deutscher Geschichte.

Dank der Bemühungen von Tochter und Enkelin – beide brachten Aufzeichnungen ihrer Großmutter in Druckform und standen mit Designideen, Ermunterungen und Rat und Tat zur Seite – kamen drei Generationen zusammen, um dieses Buchprojekt zu ermöglichen. Untermalt von zahlreichen privaten Fotos, vermittelt dieses Werk das Gefühl, an einem ereignisreichen Leben teilhaben zu dürfen.