Unter Bezug auf das Wort von Gottfried Wilhelm Leibniz von China als dem „Europa des Ostens“ und unter Rückgriff auf die Geschichte von europäisch-chinesischen Beziehungen wird das heutige Selbstverständnis Chinas gegenüber demjenigen Europas einer neuerlichen Betrachtung unterzogen. Durch die Kontrastierung erscheinen die beiden Regionen an den äußeren Enden des eurasischen Kontinents in einem spezifischen Beziehungsgeflecht, bei dem die gegenwärtige Situation als spezifische Variation einer bereits über Jahrhunderte stattfindenden Globalisierung verstanden werden kann. Damit ist Schmidt-Glintzers Text ein Beitrag zu den Selbstverständnisdebatten, die in China wie in Europa im 20. Jahrhundert eine neue Richtung bekommen haben.
Der Autor: Helwig Schmidt-Glintzer, geb. 1948, ist Direktor der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und Professor an der Universität Göttingen. Nach Studien in Göttingen, München, Taipeh und Kyoto Habilitation an der Universität Bonn für das Fach Sinologie; 1981 bis 1993 Ordinarius für Ostasiatische Kultur und Sprachwissenschaft an der Universität München. Wichtige Veröffentlichungen: „Geschichte der chinesischen Literatur“ (1990-1999); China. „Vielvölkerreich und Einheitsstaat“ (1997); „Das neue China“ (1999).
- Veröffentlicht am Montag 23. Dezember 2024 von Wallstein
- ISBN: 9783892444268
- 104 Seiten
- Genre: Geschichte, Sachbücher, Sonstiges